Ortsgeschichte Ortsteil Stein

Badhaus
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Badhaus

Ortsgeschichtlicher Überblick über die Herrschaftlichen Besitzverhältnisse, Ämterzugehörigkeit, Kriege und Katastrophen sowie soziale und wirtschaftliche Strukturen und Strukturwandel

Herrschaftliche Besitzverhältnisse
Die erste urkundliche Erwähnung Steins im "Codex Hirsaugiensis" stammt aus dem Anfang des 12. Jahrhunderts. Darin wird die Schenkung des Präfekten Eckbert, seiner Frau und ihres Sohnes an das Kloster Hirsau bezeugt. Die bedeutende Familie, die über eineinhalb Jahrhunderte die Großvögte des Speyrer Bistums stellten, übergab dem Kloster fünf Huben bzw. Hofstellen "zu Steine". Jüngste Forschungen datieren diese Schenkung auf die Zeit um 1105 (siehe Rehm S. 35 - 40).
Schon vor der Mitte des 13. Jahrhunderts wird ein edelfreies Geschlecht derer von Stein bezeugt, das Anfang des 14. Jahrhunderts im Niederadel aufging. Zur selben Zeit ging die Ortsherrschaft auf den badischen Markgrafen über, wobei Beziehungen zu den Markgrafen schon im Jahr 1258 belegt sind.
Durch die strategisch günstige Lage Steins, im Nordosten der Markgrafschaft gelegen, bildete es ein Bollwerk gegen die angrenzende Kurpfalz im Norden und Württemberg im Osten. Diese Position führte zum Ausbau der Befestigungsanlage mit vier Toren, zur Verstärkung der alten Wasserburg und zur Errichtung eines Turmes (um 1500), der noch heute als "Wahrzeichen" des Ortes steht. Die Festung hielt auch tatsächlich der Belagerung durch Ruprecht von der Pfalz im Jahre 1403 stand. Dennoch gelangte Stein einige Jahre danach in Pfälzer Hände; die Pfalzgrafen belehnten die Badener wiederum mit "Burg und Dorf Stein".

Ämterzugehörigkeit
Im späten 14. Jahrhundert ist Stein schon als Sitz eines badischen Amts (siehe dazu v.a. Huber, Bezirksverwaltung S. 19-25 und 37-41 und Huber, Alltag, S. 46-48) nachzuweisen. Nach dem ältesten erhaltenen Lagerbuch aus dem Jahr 1404 bestand dieses Amt neben der Burg und dem Dorf Stein aus einem Drittel von Königsbach, drei Höfen in Wössingen, einem Fünftel der Vogtei zu Oberwössingen und dem Dorf Ellmendingen; 1453 waren es nur noch ein Viertel von Königsbach. Die Oberaufsicht über das Amt hatte der als Stellvertreter des Markgrafen eingesetzte Vogt oder Amtmann. Zeitweise waren die Position des Steiner und Remchinger Amtmanns in Personalunion besetzt, ehe man beide Bezirke um 1600 endgültig zu dem "Amt Stein und Remchingen" vereinigte. Eine weitere Ämtervereinigung mit dem Amt Langensteinbach fand im Jahre 1676 statt und der Bezirk hieß von da an "Amt Stein und Langensteinbach". Seit dem späten 17. Jahrhundert war der Steiner Amtmann Untergebener des Obervogts in Pforzheim. Der Verwaltungssprengel umfasste die Orte Stein, Darmsbach, Dürrenbüchig, Göbrichen, Kleinsteinbach, fünf Zwölftel von Königsbach, Nöttingen, Singen, Wilferdingen und Teile von Wössingen sowie Langensteinbach, Auerbach, Dietenhausen, Ittersbach, Obermutschelbach und Spielberg, ab 1770/71 auch Sprantal und die restlichen Anteile von Wössingen.
Durch die Mediatisierung und Säkularisation wuchs das zum Großherzogtum erhobene Baden beträchtlich und die neuen organisatorischen Strukturen wirkten sich auf die Ämter aus. Für das Amt Stein und Langensteinbach ergab sich folgende Neuabgrenzung: ab 1803 kam neben Darmsbach und Nöttingen der gesamte ehemals Langensteinbacher Bezirksteil an das Oberamt Pforzheim sowie Sprantal von Stein an das Amt Bretten. Dem Steiner Bezirk gliederte man dagegen die ehemals Kloster Frauenalbischen Dörfer Ersingen und Bilfingen, vom Oberamt Pforzheim Eisingen und vorübergehend Bauschlott, ab 1805 den bisher Saint André'schen Anteil an Königsbach ein. Ein schwerer Schlag für die Gemeinde war die schon seit 1817 geplante und 1821 umgesetzte Auflösung des Amtes Stein. Die Amtsorte wurden auf die umliegenden Bezirke verteilt, Stein selbst wurde zunächst Pforzheim, auf Antrag der Gemeinde aber im selben Jahr dem Amtsbezirk Bretten zugeteilt. Diese Regelung hatte etwa ein Jahrhundert Bestand und eine Änderung trat mit der Umgliederung der Gemeinde im Jahr 1920 von Bretten nach Pforzheim ein. Bei der großen Kreisreform 1936 verblieb Stein bei Pforzheim, von da an Landkreis, und kam mit dem Großteil des aufgelösten Landkreises Pforzheim 1973 zum neugebildeten Enzkreis.

Kriege und Katastrophen
Der Dreißigjährige Krieg führte in Stein, wie auch andernorts, zu großen Verwüstungen und Zerstörungen von Gebäuden und Äckern und zu enormen Bevölkerungsverlusten. Noch härter trafen Stein die Zerstörungen Ende des 17. Jahrhunderts und die Plünderungen französischer wie deutscher Truppen. Nicht nur in Pforzheim und Durlach, sondern auch in Stein wurden im Jahr 1689 Häuser niedergebrannt und Felder zerstört. Kriegskontributionen und Quartierleistungen für durchziehende Truppen ließen die Bevölkerung auch im 18. Jahrhundert nicht zur Ruhe kommen.
Die Revolution von 1848/49 hatte auch ihre Anhänger in Stein, wenngleich es, wie der Pforzheimer Raum überhaupt, nicht Zentrum des Volksaufstandes war. Immerhin gab es in Stein einen Demokratischen Volksverein und nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde auch gegen 13 Männer aus dem Ort ermittelt (Huber, Alltag, S. 44-45).
Neben den Kriegen setzten Naturgewalten den Steinern zu. Ein schweres Unwetter mit Gewitter und Hagel führte am 13. Mai 1827 zu einer großen Überschwemmung und verwüstete dadurch nicht nur Dorf und Äcker, sondern brachte zehn Menschen den Tod. Das Ausmaß der Katastrophe war groß und bis 1927 beging man in Stein zum Gedenken an die Opfer jährlich am 13. Mai den sogenannten "Wassertag" mit Gottesdiensten und Gebeten. Ein Unwetter führte 1873 erneut zu einer  Überschwemmung, die allerdings nicht annähernd so schlimm war. Ein Großfeuer im Jahr 1890 richtete großen Schaden an und zerstörte sieben Scheunen und zwei Wohnhäuser.
Der Zweite Weltkrieg brachte den Bewohnern Einschränkungen und Zerstörungen (eine Aufstellung der Schäden siehe GA STN Nr. 961).
Die fehlende Arbeitskraft der einberufenen Männer wurde durch den Zwangseinsatz von polnischen und französischen  Kriegsgefangenen, die im Schulhaus und im Schützenhaus bei der Lehmgrube untergebracht waren, ersetzt. Fliegerangriffe über Stein machten das Leben schwer. Beim Angriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945 fanden auch zwei Steiner den Tod.

Am 5. April 1945 stand Stein unter Beschuss und die französischen Truppen bedrängten den Ort mit Flieger- und Panzerangriffen. Durch einen mutigen Ortseinwohner, der als Parlamentär den Franzosen entgegenging, konnte der Ort vor noch größeren Schäden gerettet werden. Allerdings hatte die Bevölkerung nun unter Plünderungen, Requirierungen und Vergewaltigungen zu leiden. Dazu ereignete sich noch ein Unglücksfall im September 1945, als es bei Aufräumungsarbeiten im Rathaus zu einer Explosion von Sprengkörpern mit tödlichem Ausgang kam (siehe GA STN Nr. 298).

Eine weitere Folge des Krieges, die es zu meistern galt, war die Unterbringung und Integration von über 380  Heimatvertriebenen, die im Sommer 1946 in fünf Transporten in Stein ankamen. Die Neuankömmlinge stammten aus den Kreisen Bischofteinitz und Saaz in Böhmen, aus der Batschka in Ungarn und aus den Kreisen Nikolsburg und Brünn in Mähren.

Soziale und wirtschaftliche Strukturen
Große wirtschaftliche Bedeutung hatte für Stein das bereits im Jahr 1490 belegte Marktrecht. Damit verlieh der Markgraf der Gemeinde das Recht auf Abhaltung eines jährlichen Vieh- und Krämermarktes, der zwar nach und nach seine Bedeutung verlor, trotzdem bis Ende des 19. Jahrhunderts abgehalten wurde. Steins regionale Bedeutung, u.a. durch das Marktrecht, den Amtssitz und die daher rührende Anwesenheit von Verwaltungs-, Finanz- und Forstbeamten, Bezirksärzten u.Ä. ließ die Gemeinde die Erhebung zur Stadt anstreben. Die Bitte um Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1807 wurde jedoch nach Streitigkeiten mit dem ebenfalls den Stadtstatus anstrebenden Nachbarort Königsbach im folgenden Jahr von Großerzog Karl Friedrich abgelehnt. Keine der beiden Ortschaften wurde zur Stadt erhoben, sie durften aber ihre Privilegien behalten.
Eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielte im 16. Jahrhundert die Schafhaltung und Wollerzeugung in Stein. Das Pforzheimer Tuchmachergewerbe erlebte auch mithilfe der Steiner Wolle einen großen Aufschwung, der allerdings mit dem Aufkommen der Baumwolle im 18. Jahrhundert ein Ende nahm. Von der relativ geordneten und wohlhabenden Zeit zeugen die Steiner "Prachtbauten", wie beispielsweise das Rathaus (etwa 1520), das Siglingen'sche Haus (1524) und eine Schmiede (1587). Auch im 18. Jahrhundert entstanden prächtige Fachwerkhäuser, oft auf den Kellergewölben zerstörter Vorgängerbauten. In diese Zeit fällt auch die Beseitigung der Schanzen und Wälle um die Burg; das baufällig gewordene Herrenhaus wurde später abgetragen und ein neues (1777) errichtet. Das Schloss "verschwand" bis auf den "Bergfried" (Burgturm) und durch den Fall der Befestigungsmauern konnte sich das Dorf nun ausdehnen. Die Gründung von Gewerbebetrieben nahm zu. Beispielsweise wurde eine weitere Mühle, die Wiesenmühle, gebaut, eine Sägemühle und eine zweite Ölmühle entstanden.
Wegen der Wasserrechte kam es häufig zu Streitigkeiten untereinander und mit anliegenden Wiesenbesitzern. Das Handwerk war nach der Landwirtschaft ein wichtiger wirtschaftlicher "Pfeiler". Eine große Zahl der Handwerksberufe lag im Textilbereich; die Berufe reichten vom (Leinen-)Weber, Schneider, Schuhmacher über Metzger, Wirt, Bäcker, Müller bis zu den Bauhandwerkern. Diese Berufsstruktur, abgesehen von den Webern, zeichnete sich auch noch in den 1920er-Jahren ab (siehe GA STN Nr. 496).
Geringe landwirtschaftliche Erträge führten vor allem im 19. Jahrhundert zur Verarmung der stetig wachsenden Bevölkerung. Die Armut war so groß, dass viele Steiner ihr Glück in der Auswanderung, vor allem nach Nordamerika, suchten. Ebenso ließen politische Unzufriedenheit nach der gescheiterten Revolution 1848/49 und die Abschiebung von Straffälligen die Zahl der Auswanderer steigen. Nach und nach verbesserte sich die Infrastruktur. Die Pforzheimer Industrie zog seit den 1850er-Jahren auch die Steiner Arbeitskräfte zum Verdienst vom Land in die Stadt. Nach dem Bau der Pfinztalbahn waren viele Arbeiter in Karlsruhe und Durlach beschäftigt. Auch die Bahn selbst wurde zum Arbeitgeber. 

Der Bau der Eisenbahnlinie Mühlacker-Karlsruhe 1860/63 bot zwar keinen Anschluss in Stein sondern nur im Nachbarort Königsbach und später in Bilfingen, trotzdem wuchs damit die Mobilität der Steiner. Auch der Postbetrieb wurde davon beeinflusst, der ab 1863 ausgebaut werden konnte. Ab Mitte der 1880er-Jahre gab es eine Postagentur und Telegrafenanstalt im Ort. Die Wasserversorgung war bis zur Verlegung der Wasserleitung im Jahr 1913 nur über Brunnen und Quellen gewährleistet (siehe GA STN Nr. 925).
Um 1890 pendelten etwa 70 Personen zur Arbeit, um 1914 waren es bereits ca. 200 Männer und 100 Frauen. Am
Ort gab es 1909 einen Ziegeleibetrieb, Kalksteinbrüche, Lehm- und Sandgruben, Sägemühle, Kundenmühlen und eine Molkerei (siehe GA STN Nr. 496).

Der Zuzug von Heimatvertriebenen (siehe GA STN Nr. 1168) nach dem Krieg und der daraus resultierende Bedarf an Wohnraum zwang zur Schaffung von Wohnungen. Die erste Siedlung "Im Tal" wurde bereits 1948 gebaut, es folgten die Erschließungen am "Eiselberg" ("Bergstraße"), "Eisenberg", "Katzenloch" und in den 1960er Jahren der Schulhausbau am "Wannenberg" und die Bebauung "Hohwiesenweg" am "Schalkenberg". Am Ortsausgang in Richtung Königsbach entstand ein Industriegebiet.
Größere Maßnahmen wurden 1961 mit der Bachverdolung und der Ortskanalisierung in den 1960er Jahren durchgeführt. Der Ausbau der Landstraße Stein-Eisingen fand 1962/63 statt. Die Ortssanierung trug nicht nur zur "Ortsverschönerung" bei, sondern führte vielmehr auch zum Abbruch alter Fachwerkgebäude.
Die Landwirtschaft verlor mehr und mehr an Bedeutung, obwohl sie bis ins 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle spielte. Bereits 1937 wurde bei einer Erhebung festgestellt, dass die Berufswahl der Jugendlichen auf "sämtliche freie Berufe" und "Industrieberufe" fällt, hingegen die Wahl für landwirtschaftliche Berufe "sehr gering" ist (siehe GA STN Nr. 555). Und 1961 lag der Anteil des "Haupternährungszweigs der Einwohner" bei 15% in der Landwirtschaft, 15% im Gewerbe und 70% in der Industrie. Vorwiegende Industriebranche war die Uhren- und Uhrteilfertigung (siehe GA STN Nr. 847). Bei einer Erhebung im Jahre 1948 konnten sechs ansässige Industriebetriebe neben mehr als 60 Handwerksbetrieben benannt werden (siehe GA STN Nr. 494). Eine Flurbereinigung wurde 1966 beschlossen, in den 1970er-Jahren durchgeführt und die Aussiedlung landwirtschaftlicher Betriebe gefördert.
Die Bevölkerungsentwicklung (siehe GA STN Nr. 2279) zeigt über die Jahre einen stetigen Anstieg der Bevölkerungszahl
und einen sprunghaften Anstieg mit dem Zuzug der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg:
Bevölkerung im Jahr
1871: 1494 Einwohner,
1939: 1685 Einwohner,
1950: 2230 Einwohner,
1964: 2452 Einwohner.
Zum 30. Juni 1974, vor dem Zusammenschluss mit Königsbach, war der Stand der Wohnbevölkerung: 3388 Personen, davon 1630 männlich und 1758 weiblich (siehe GA STN Nr. 1168).

Kirchliche Verhältnisse
Das Entstehungsjahr der dem Heiligen Stephan gewidmeten Kirche in Stein kann nur vermutet werden. Durch die Datierung der Wappen im Chorgewölbe geht man von einer Bauzeit in den Jahren zwischen 1460 und 1474 unter Markgraf Karl I. von Baden aus. Eine frühere Kirche wurde bereits 1296 und 1388 urkundlich erwähnt. Diese stand außerhalb des Ortes an der heutigen Eisinger Straße auf dem "Pfarräckerle". Baureste eines durch Brand zerstörten Kirchengebäudes, die 1913 gefunden worden waren, bestätigen diese Vermutung. Skelettfunde weisen dazu auf einen umliegenden Kirch- bzw. Friedhof hin. Darunter fand man auch Bausteine aus römischer Bearbeitung, was für eine schon vorher existierende römische Kultstätte spricht, vermutlich ein römisches Quellheiligtum, da die "Weiherbrunnenquelle" etwas unterhalb hervortritt.
Diese erste Kirche oder Kapelle war vermutlich dem Heiligen Michael geweiht. Nach der Zerstörung der außerhalb des Ortes gelegenen Kapelle wurde die neue vermutlich zu ihrem Schutz innerhalb des Ortsetters errichtet. Ausschlaggebend war aber vor allem, dass die Kirche selbst zur Verteidigung des Ortes dienen sollte. Das beweisen das Mauerwerk, das teilweise in die Schutzwälle eingebaut ist und die als Fensterschlitze eingearbeiteten Schießscharten.
Vermutlich war die Steiner Pfarrei ursprünglich abhängig von Königsbach und später selbst Mutterkirche der Göbricher Pfarrei (siehe Land-Baden-Württemberg Band 5, Seite 546). Die Einsetzung des Pfarrers stand ab dem 15. Jahrhundert dem badischen Markgrafen zu, davor war es vermutlich das Recht des Ortsadels. Die Pfarrei gehörte zeitweise zum Landdekanat Durlach des Bistums Speyer. Mit Einführung der Reformation durch Markgraf Karl II. von Baden wurde eine Hilfsgeistlichenstelle, ein Diakonat, errichtet und die Pfarrpfründe dafür verwendet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg hörte das Steiner Diakonat auf zu bestehen. Von 1796 bis 1828 hatte das Spezialat (= Dekanat) seinen Sitz in Stein und die Pfarrer waren gleichzeitig als Dekane tätig. Später war die Steiner Pfarrgemeinde der Diözese Bretten zugehörig und kam 1909 auf ihr Drängen hin zum Kirchenbezirk Durlach.
Die Kirche erlebte einige Renovierungs- und Umbaumaßnahmen. Im Jahr 1577 wurde bereits das ursprüngliche Tonnengewölbe im Kirchenschiff entfernt und durch eine flachere Balkendecke ersetzt. Dies schuf Platz für einen Fruchtspeicher. Der heute um die 45 Meter hohe Turm musste 1742 renoviert und neu mit Schiefer verkleidet werden. Umfassende Renovierungsmaßnahmen fanden auch in den Jahren 1960 bis 1962 statt; dabei wurden die Außenmauern verputzt und gestrichen, eine Warmluftheizung eingebaut und die Kircheninnenausstattung erneuert. Der Chor zeigt sich heute noch mit einem schönen gotischen Kreuzgewölbe. Das Orgelwerk stammt aus dem Jahr 1963 und hatte bereits  mehrere Vorgänger. Zwei der drei Glocken wurden während des letzten Krieges weggebracht und 1950 durch neue ersetzt.
Religiöse Strömungen fanden auch in Stein Anklang. Beeinflusst vom württembergischen Pietismus bildete sich ein Michael Hahn'scher Gemeinschaftskreis. Unter Einfluss der Henhöfer'schen Erweckungsbewegung entstand ein Gemeinschaftsverein des Augsburger Bekenntnisses. Eine katholische Kirchengemeinde wuchs erst mit dem Zuzug der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese wurden zuerst von der Bilfinger Pfarrei aus seelsorgerisch betreut und durften die evangelische Kirche in Stein für ihre Gottesdienste nutzen. Eine eigene katholische Kirche, St. Bernhard geweiht, konnte in den Jahren 1954 bis 1957 am Waldrand am Schalkenberg erbaut werden.

Quelle: Findbuch Gemeindearchiv Stein / Kreisarchiv Enzkreis: Heike Sartorius und Konstantin Huber

 

Der Freundeskreis Königsbach-Steiner Ortsgeschichte e.V. hat viele wissenswerte Fakten zur Geschichte des Ortsteils Stein mit historisch relevanten Persönlichkeiten, Gebäuden und Impressionen zusammengetragen, die wir Ihnen mit freundlicher Genehmigung des Vereins hier (Bildergalerie) wiedergeben dürfen.